Über mich

Beim Käferblasen in Giebelstadt 1990 wurde ich vom Käfervirus infiziert

Schon als kleiner Junge fuhr ich in Vaters 1303er Käfer (BJ 1973, 40er Weber, 5,5" Lemmertz, etc...) mit und war immer dabei, wenn meine Onkels für Stock-Car-Rennen viele Käfer, Karmann Ghias und 356er Porsche umbauten und verbrauchten. Die Käferschrauberei liegt mir also im Blut. Nach dem Käferblasen musste ein Käfer her, daß dachte sich auch mein Patenonkel Günter, der mir zu meinem Geburtstag einen 1200er Mexiko Bj. 78 schenkte. Ich war zwar erst 17, wusste aber schon, das der grauenhaft lackierte Käfer zum Glück mit guter Substanz, nicht original bleiben würde. Von der ersten Stunde an konnte ich auf sehr viel Hilfe seitens meines Vaters setzen. Alles Wissen wurde mit der Zeit auf mich übertragen. So wurde der Käfer schrittweise zerlegt, entrostet und lackiert. Mit Dannert-Kotflügeln, ATS-5-Stern in 7" und 9x15, verstellbarer Puma-Achse und vielen alten Teilen von meinem Vater und den beiden Onkels wurde er dann aufgepeppt. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

1991 bekam ich den Führerschein und mein "Anfängerauto" verfügte über 34 PS. Mit der Zeit wurde er immer mehr aufgerüstet, mit Scheibenbremsen vorne, Sportsitze, etc. Auch die Motorleistung steigerte sich jährlich. Von 1600ccm und 80 PS über 1914ccm mit 115 PS bis ca. 125 PS. Zwischenzeitlich habe ich auch damit begonnen mein Pendelachsgetriebe selbst zu verändern mit 03S Gesamtübersetzung und einem längeren 4. Gang. Hier half mir auch nicht zuletzt meine mechanische Ausbildung bei einem bekannten Wälzlagerhersteller. Da lernt man erstmal wie groß der Unterschied zwischen hunderstel und tausendstel sein kann.

Inzwischen wurde ich Mitglied beim Stammtisch Käferfreunde Steigerwald, bei denen ich heute noch bei Treffen und Ausfahrten aktiv dabei bin.

Den ersten großen Erfolg konnte ich 1996 beim Käferblasen in Landshut erzielen. Mit dem 1. Platz in der 16sec-Klasse. Im November krachte es dann. Der Käfer war Totalschaden, nachdem er von hinten gerammt und dabei auch noch auf das nächste Auto geschoben wurde. Der Aufprall war so heftig, daß sogar mein Knie eine Delle im Armaturenbrett hinterlassen hat. Aua! Mit der Zeit wurde mir klar, es geht nicht ohne Käfer. Viele Teile konnten wieder verwendet werden. Durch die Bundeswehr war meine Arbeitszeit stark eingeschränkt, aber der Käfer mußte wieder laufen, bevor der Brief verfiel. So kniete sich mein Vater kräftig rein. Das Fahrgestell vom Unfallkäfer war fast in Ordnung und eine neue Karosserie fand sich in einem '83er Mexico mit leichtem Frontschaden. Mein Vater verbrachte etliche Stunden mit der Restauration und so war das Fahrgestell noch im Sommer '97 fertig. Ich begann nebenbei mit der Karosserie. Neue VA- und Reparaturbleche wurden eingeschweißt, die Nähte verzinnt, alles sandgestrahlt, und was sonst noch dazu gehört. Nachdem die Karosserie vom Lackierer kam, hatten wir noch 10 Tage Zeit bis der Brief ungültig wurde. Durch viel Einsatz, teilweise arbeiteten wir bis spät in die Nacht, haben wir es dann doch geschafft. Der TÜV gab seinen Segen.

Mit der neu gewonnen Motivation wurde nun der 1,9 ltr. Motor wieder aufgebaut (inzwischen 140 PS) und ein Käfig montiert. Im WInter 98/99 bekam der Käfer eine neue Bremsanlage und BBS-Räder. Es folgte noch ein Ahnendorp-Edelstahl-Auspuff. Ein Jahr später wagten wir uns an einen 2,3 ltr. Typ 1.

Immer öfter fuhren wir dann zu 1/4 Meilen-Rennen.

In der Zwischenzeit war auch schon ein Teamname gefunden. D***Box. Es enstand ein Logo und T-Shirts wurden gedruckt um sich als Team zu präsentieren. Leider dauerte es nicht lange und es lag ein Brief von einem Patentanwalt im Briefkasten. Den Namen hatte sich schon jemand anderes gesichert. Alles umsonst.

Um weiter bessere Zeiten zu erzielen war es dann 2006 nötig den Käfer zum reinen Dragster umzurüsten. Gesperrte Hinterachse (Spule mit 100%), Dragster-Slicks, etc.

Ein Team ohne Namen ist kein richtiges Team. So ließen wir 2007 wieder unsere grauen Hirnzellen etwas rauchen. Die Verbundenheit zur Heimat sollte sich im Namen wiederspiegeln, aber auch eine Anlehnung an den damligen Leitspruch des Wolfsburger Autokonzerns. So entstand das "FULLA GROFFD - DRAG RACING TEAM".

Nachdem der Käfer nicht mehr für den öffentlichen Straßenverkehr geeignet war, mußte wieder ein Auto her, mit dem man auf Treffen fahren kann. Aber woher nehmen? Und manchml liegt das Weite doch so nah. Ein Mitglied der Käferfreunde aus Geiselwind bot seine Typ 3 Stufe zum Verkauf an. Er war zwar nicht gleich fahrbereit (Motor, Getriebe) , aber da lag ja noch etwas auf dem Dachboden. Nach kurzer Zeit konnte der Typ 3 1500 S dann auf die Straße und die Fahrt zum nächsten Treffen konnte wieder standesgemäß erfolgen.

Die Leistungsgrenze mit dem grünen Käfer ist mittlerweile erreicht. Aus dem Motor läßt sich nicht mehr raus holen, aber die 12 sec. Grenze will man doch dauerhaft knacken. Also muß das Auto leichter werden. Im Sommer fand sich dann eine Flipfront in Dingolfing. Der erste Schritt in Richtung Gewichtsreduktion war getan. Nachdem ich beschlossen habe, der Käferkarosse nicht mit der Flex zu Leibe zu rücken, muß weiter Aussschau gehalten werden. Ohne weiteren Hintergedanken surfte ich mal wieder im Internet, schaute wie des öfteren im Bugnet rein. Ich konnte es kaum fassen, da bot jemand aus Helmstedt eine Karosse inkl. Käfig für 1000 EUR an. Der Neuaufbau eines Dragsters war erst für die nächsten Jahre geplant und der Geldbeutel gab es eigentlich nicht her, aber so ein Angebot bekommt man wahrscheinlich nur einmal im Leben. Da es noch einen Interessenten gab, mußte ich mich ganz schön anstrengen um trotzdem dabei zu bleiben. Ich wurde dann doch mit dem Verkäufer einig und holte Mitte Oktober die Karosse mit Käfig aus Norddeutschland..

In der Winterpause muß ich jetzt mein Getriebe reparieren und dann sehen wir weiter. Das blieb aber erstmal liegen. Ich hatte andere Sachen im Kopf.

Das neue Jahr war viel schnell da. Anfang Februar fand ich wieder etwas für den Dragster "next generation", zwei Kohlefasertüren. SO machten wir einen Bus voll und fuhren nach Baden Baden zu Eddy Remmele. Es gab konstruktive Gespräche und einige Tipps vom Fachmann.

EIn halbes Jahr nach Bitburg konnte ich mich dann doch aufraffen und baute das Getriebe aus. Etwas Bammel hatte ich schon, aber es half nichts, runter mit dem Deckel. Er war gerade mal wenige Millimeter geöffnet da fielen schon die ersten Teile raus. "Wenn das so weiter geht ?-) . Am Ende waren es eine ganze Hand voll Getriebezähne, die ich aus dem Gehäuse holen durfte. Gott sei Dank hat es wirklich nur den ersten Gang erwischt und es waren keine weiteren Schäden zu beklagen. Die Reparatur ging dann relativ zügig von statten, der vierte Gang wurde noch etwas modifiziert und so konnte ich das Getriebe nach einer Woche wieder zusammen bauen. Nach einem weiteren Tag Arbeit war dann auch der Dragster wieder komplett. Dann wollte ich es natürlich wissen und um sicher zu gehen mußte unsere Sackgasse herhalten, damit das Getriebe durchgeschaltet werden konnte. Der erste Test war erfolgreich. D.h die Saison kann eigentlich beginnen und mit dem Treffen bei den Käferfreunden Chemnitz und ein paar Stunden 1/8 Meile auf dem Sachsenring kann das Test & Tune-Wochenende kommen.

Die neuen Aufkleber mit der Internetadresse sind auch schon auf dem Auto angebracht, jetzt fehlen nur die 1/4 Meilen Asphalt unter den Rädern.